Obstbaumpflege Schöpf

Berlin

Magerwiese
Blumenwiese

Eine Wiese ist ein durch den Menschen geschaffenes landwirtschaftliches Grünland und Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Regelmäßiges Mähen zur Erzeugung von Heu erhält die Wiese und verhindert eine Verbuschung mit anschließender Waldentstehung. Je nach Nährstoffgehalt und Beschaffenheit des Bodens werden die Typen Fettwiese, Magerwiese und Trockenrasen unterschieden. Als Blumenwiese wird im allgemeinen die Magerwiese bezeichnet, da die Pflanzenzusammensetzung bei einem nährstoffarmen Boden blumenreicher ist, während bei einem nährstoffreichen Boden die Gräser überwiegen. Die Artenvielfalt auf einer Wiese hängt auch von der Wirtschaftsweise, insbesondere der Häufigkeit des Mähens, ab. Ein häufiger Schnitt begünstigt Gräser, da Blütenkräuter nicht zum Aussamen kommen und dadurch langfristig verdrängt werden.

Teilungselement

Blühende Wiesenkräuter

Echte Betonie (Betonica officinalis), auch Heilziest, Blüte Juni bis September.

Wiesen-Bocksbart (Tragopogon pratensis), Blüte Mai bis Juli.

Breitwegerich (Plantago major), Blüte Juni bis Oktober.

Große Brennnessel (Urtica dioica), Blüte Juli bis Oktober.

Echter Engelwurz (Angelica archangelica), auch Arznei-Engelwurz, Blüte Juni bis August.

Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea), auch Gewöhnliche Flockenblume, Blüte Juni bis Oktober.

Spitzlappiger Frauenmantel (Alchemilla vulgaris), auch Gewöhnlicher Frauenmantel, Blüte Mai bis Oktober.

Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys), auch Männertreu, Blüte April bis Juli.

Gänseblümchen (Bellis perennis), Blüte März bis November.

Wiesen-Gelbstern (Gagea pratensis), auch Wiesen-Goldstern, Blüte April.

Gewöhnlicher Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris), Blüte Juni bis August.

Wiesen-Glockenblume (Campanula patula), Blüte Juni bis Juli.

Genfer Günsel (Ajuga genevensis L.), auch Heide-Günsel, Blüte April bis Juni.

Scharfer Hahnenfuß (Ranunculus acris), auch Butterblume, Blüte Mai bis Oktober.

Herbstzeitlose (Colchicum autumnale), Blüte September bis Oktober.

Gelber Hohlzahn (Galeopsis segetum), auch Saat-Hohlzahn, Blüte Juli bis August.

Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus), Blüte Mai bis September.

Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris), Blüte April bis Juli.

Wiesen-Klee (Trifolium pratense), auch Rot-Klee, Blüte April bis Oktober.

Wiesen-Labkraut (Galium mollugo), Blüte Mai bis August.

Rote Lichtnelke (Silene dioica), auch Rote Waldnelke, Blüte April bis Oktober.

Gewöhnlicher Löwenzahn (Taraxacum officinale), Blüte April bis Mai.

Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare), auch Wiesen-Wucherblume, Blüte Mai bis September.

Wilde Möhre (Daucus carota), Blüte Mai bis September.

Wiesen-Pastinak (Pastinaca sativa subsp. sativa var. pratensis), Blüte Juli bis September.

Wiesen-Pippau (Crepis biennis), Blüte Juli bis September.

Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis), Blüte Juni bis August.

Wiesen-Salbei (Salvia pratensis), Blüte Mai bis August.

Wiesen-Sauerampfer (Rumex acetosa), Blüte Mai bis August.

Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium), auch Gewöhnliche Schafgarbe, Blüte Mai bis Juni.

Echte Schlüsselblume (Primula veris), Blüte April bis Juni.

Spitzwegerich (Plantago lanceolata), Blüte Mai bis September.

Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense), Blüte Juni bis August.

Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis), Blüte April bis Juni.

Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis), Blüte Juli bis August.

Acker-Witwenblume (Knautia arvensis), Blüte Juli bis August.

Sumpf-Ziest (Stachys palustris), Blüte Juni bis September.

Teilungselement

Jahreszeitliche Pflegemaßnahmen beim Hanf mit Hinweisen zur praktischen Ausführung

 Pflanzung

März bis Mai

Ist ein nährstoffreicher Boden vorhanden, muß die Wiese über mehrere Jahre gemagert werden. Hierzu wird das Gras hoch wachsen gelassen, gemäht und das Mähgut abtransportiert. Eine andere Möglichkeit ist eine Maiseinsaat auf umgebrochenen Boden, da Mais ein Stickstoffzehrer ist, der dem Boden viele Nährstoffe entzieht.

Auf vorbereitetem Boden wird Saatgut für Blumen- und Kräuterwiesen ausgesät. Die Saat wird leicht eingeharkt und dünn mit Grasmulch bedeckt. Möglich ist auch eine sogenannte Heueinsaat, bei der auf der freien Fläche abgeblühte, noch samentragende Wildpflanzen aus umliegenden Standorten verstreut werden. Diese Arten sind dann an die örtlichen Gegebenheiten, wie Boden und Klima, bestens angepaßt. Auf die Aussaat von Gräsern kann in der Regel verzichtet werden, da diese einwandern.

 Pflanzschnitt

Im ersten Jahr werden die meist einjährigen, hochschießenden Unkräuter durch mehrmaliges Mähen zurückgedrängt.

 Formierung

 Erziehungsschnitt

 Erhaltungsschnitt

Mai bis Juni (Johanni), August bis Oktober

Eine Wiese wird zweimal im Jahr mit der Sense oder einem motorisierten Balkenmäher gemäht. Nach dem Mähen wird das Schnittgut auf der Wiese gleichmäßig verteilt. Sobald es angetrocknet ist, wird es zusammengerecht und abtransportiert.

Um den Blumen das Absamen zu ermöglichen, sollte die Wiese zu festgesetzten Zeiten gemäht werden. Jedoch ist durch die Wuchs- und Blüh-Überschneidungen der Früh-, Mittel- und Spätblüher auch der beste Mähzeitpunkt (Ende Juni / Ende August) immer ein Kompromiß. Nur abschnittweises Mähen im Abstand von zwei Wochen könnte den Mähzeitpunkt strecken und mehr Blumen das Aussamen ermöglichen.

Das Schnittgut kann zum Mulchen von Pflanzen, z.B. auf Baumscheiben, oder getrocknet als Heu genutzt werden. Das Kompostieren des reinen Grasschnittes auf der Wiesenfläche ist schwierig, da dieser sich nur langsam abbaut und zum Faulen neigt. Erst eine ausgewogene Mischung mit Laub, Häckselmaterial, Erde oder Frischkompost sorgt zuverlässig für die Umwandlung des Grasschnittes in wiederverwertbaren Kompost.

Das Zerkleinern und Liegenlassen des Grases auf der Wiese, zum Beispiel durch das Mähen mit einem Mulchmäher, verursacht einen starken Düngeeffekt, der eine Magerwiese langfristig in eine Fettwiese umwandelt. Auch werden durch das Ansaugen und Zerkleinern des Materials beim Mähen Kleinlebewesen getötet.

 Verjüngungsschnitt

 Bodenpflege

Verdränger wie Weiden oder Brombeeren und Neophyten wie Indisches Springkraut oder Kanadische Goldrute sollten regelmäßig entfernt werden.

 Pflanzenschutz

 Vermehrung

Teilungselement

Historische Quellen und Abbildungen von Wiesen

Max Goldt
aus: Die fünf Redner

(…) Der Verehrer der Menschheit sagt Folgendes:
«Ich möchte Sie bitten, wenn Sie nach der Veranstaltung das Theater verlassen, auf Ihrem Heimweg ein wenig darauf zu achten, was alles am Wegesrand wächst. Unkraut und Gras, werden Sie nun sagen. Aber wenn Sie etwas genauer hinsehen, werden Sie feststellen, daß das Gras aus recht unterschiedlichen Pflanzen besteht. Sage und schreibe zehntausend verschiedene Arten umfaßt die botanische Familie der Gräser. Diese Gräser haben überwiegend klitzekleine Samenkörner, die nicht einmal der liebe Gott mit bloßem Auge voneinander unterscheiden könnte. Doch eines Tages schälte sich die Menschheit aus der Affenheit hervor; und was tat sie? Sie begann ein enormes, nie zuvor dagewesenes Rumprobieren, im Zuge dessen sie entdeckte, daß von den zehntausend Gräsern etwa zehn bis zwanzig Arten Körner hervorbrachten, die der Ernährung dienlich sind, vorausgesetzt, man würde nicht versäumen, einen Mörser zu entwickeln, und, ja, die Menschheit versäumte dies nicht. Herauszufinden, daß das zermörserte Getreide weniger aus den Ohren herausstaubt, wenn man es zu Brei anrührt, versäumte sie ebenfalls nicht. (…)

Max Goldt: Ein Buch namens Zimbo. Texte 2007-2008. Einer von 2006. Vier von 2009, Berlin: Rowohlt Berlin Verlag, 2009, S.31–38

Teilungselement